Donnerstag, 30. Dezember 2010

Rückblick und Vorausschau

Seit Anfang November ist dieser Blog jetzt online und nahezu 700 Aufrufe sind bisher erfolgt. Für mich ein guter Grund weiter zu machen. Die Zugriffe erfolgten aus  bisher 10 verschiedenen Ländern, und zwar aus den USA (24 Zugriffe), Österreich (20), Schweiz (8), der Russischen Föderation (3), aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden (je 2) sowie Belgien und der Tschechischen Republik (je 1).

An dieser Stelle noch eine Bitte: Kommentieren Sie meine Beiträge, stellen Sie Fragen, tragen Sie sich als Leser dieses Blog ein. Diese Seiten sollen mit Leben erfüllt werden und ohne Ihre Beteiligung wird mir das nicht so richtig gelingen

Ich melde mich wieder im neuen Jahr und wünsche allen Besuchern nur das Beste und das alle guten Wünsche in Erfüllung gehen.


Danke, Thank you, Mercy beaucoup, Спасибо, Dank je wel, Děkuij

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Und nochmal - Schimmel

Heute wollen wir mal den Ursachen des Schimmels auf den Grund gehen. Über Feuchtigkeit im Bad habe ich ja schon geschrieben. In einem älteren Blog habe ich auch schon über Wärmebrücken geschrieben und was dort passiert. Dann wird es jetzt Zeit, sich um Abhilfe zu bemühen.

Immer wieder liest man über richtiges Lüften durch eine sogenannte Stoßlüftung. Was passiert da eigentlich und wieso sind andere Lüftungsformen nicht so effektiv? Lassen Sie uns erst einmal über drei Begriffe sprechen:

absolute Luftfeuchtigkeit (Luftfeuchte) in Gramm pro Kubikmeter
relative Luftfeuchtigkeit (Luftfeuchte) in Prozent
Taupunkttemperatur in Grad Celsius

Die absolute Luftfeuchte wird selten verwendet, ist aber leicht zu beschreiben. Hier wird angegeben wieviel Masse Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befindet. Also beispielsweise 10g/m³

Die relative Luftfeuchte ist schon etwas schwieriger zu beschreiben. Aber lassen Sie es mich einmal so versuchen: Luft kann bei bestimmten Temperaturen Wasser als Dampf aufnehmen. Je höher die Temperatur desto mehr Wasser kann die Luft "halten".  Wenn sich die Höchstmenge an Wasserdampf in der Luft befindet spricht man von Sättigung. An diesem Punkt spricht man von 100% relativer Luftfeuchte. Beispiel:

Bei 20° C beträgt die Wassermenge bei Sättigung, also 100% rel. LF ca. 13 Gramm pro m³. Bei 25° C beträgt die Wassermenge bei 100% rel. LF schon ca. 16,8 Gramm pro m³.

Der Taupunkt ist nun die Temperatur bei der bei einer vorgegebenen relativen Luftfeuchte der in der Raumluft gespeicherte Wasserdampf wieder kondensiert, das heißt, sich als flüssiges Wasser niederschlägt. Dieser Taupunkt kann berechnet oder in Tabellen abgelesen werden. Auch gibt es Messgeräte die Temperatur und rel. LF gleichzeitig erfassen und dann die Taupunkttemperatur ausgeben. Je höher die rel. LF in einem Raum ist, desto höher wird auch die Taupunkttemperatur.

Beispiel 1: Stellen wir uns einen Raum vor, der 23° C warm ist, die rel. LF beträgt 65 %. Dann ist die Taupunkttemperatur bei 16,07°C. An jedem Punkt in diesem Raum der nun kälter ist als diese 16,07° C wird sich also der Wasserdampf als flüssiges Wasser niederschlagen. Möglich ist dies bei Fensterinnenseiten oder bei Wärmebrücken des Außenmauerwerks.

Beispiel 2: Sie haben gelüftet und heizen wieder. Wiederum beträgt die Zimmertemperatur 23° C, allerdings beträgt die rel. LF nur noch 30 %. Die Taupunkttemperatur liegt nun nur noch bei 4,25° C. Selbst in kalten Winterzeiten werden Sie in Ihrem Wohnraum kaum eine Stelle finden die so kalt ist.

Wie beeinflusst nun das Lüftungsverhalten die Luftfeuchte? Dazu muss man wissen, das sich die Luftfeuchte in Wohnräumen ohne dazutun erhöht. Wasser wird in Form von Schweiß vom Menschen abgegeben, Pflanzen verdunsten Wasser, und nicht zuletzt durch Kochen oder Duschen wird jede Menge Wasser in der Raumluft verteilt. Angenommen wir haben wieder die Verhältnisse wie in unserem Beispiel 1. Nehmen wir an, der Raum ist mein Wohnzimmer mit etwa 50 m³ Luftvolumen. Also enthält das Wohnzimmer 50 x 16,07 Gramm Wasser, also rund 800 Gramm. Ich öffne nun mein Fenster und lüfte einmal ordentlich durch. Dadurch gelingt es mir, die Hälfte der Luft, also ca. 400 Gramm Wasser nach außen abzugeben, frische, kalte Außenluft strömt herein. Nach kurzer Zeit hat sich mein Zimmer wieder auf 23° C erwärmt. Wie steht es jetzt um die Luftfeuchte?

Während ich diese Zeilen schreibe hat es draußen -3 ° C, die rel. Luftfeuchte beträgt 90%. Nach meinen Berechnungen befinden sich jetzt ca. 2,25 Gramm Wasser in einem Kubikmeter Außenluft. Mit den 25 Kubikmetern Frischluft strömen nun also  ca. 60 Gramm Wasser in mein Wohnzimmer. Effektiv nimmt also die Wassermenge in meinem Wohnzimmer also um 340 Gramm ab. Nach dem Lüften habe ich statt der ursprünglich 800 Gramm nur noch 460 Gramm Wasser in meiner Raumluft, also ca. 9,2 Gramm pro Kubikmeter. Daraus errechnet sich bei 23° C eine relative Luftfeuchte von ca. 52%. In meinem ersten Beispiel habe ich ja eine Taupunkttemperatur von 16,07° C ermittelt. Demgegenüber beträgt die Taupunkttemperatur bei 23° C und den genannten 52% rel. LF nur noch 12,62° C.

Fazit:
Durch gezielte Lüften ist es möglich, die Taupunkttemperatur innerhalb eines Raumes deutlich zu senken. Dadurch wird oft verhindert, das sich Schimmelpilze an Wänden oder Decken festsetzen können. Sonderfall bleiben extreme Wärmebrücken um die ich mich in meinen nächsten Blogbeiträgen kümmern werde

Dienstag, 28. Dezember 2010

... und immer noch Schimmel

So also sieht er aus, der Schimmel, hier fotografiert in einer Fliesenfuge in meiner Duschkabine. Hat ein bisschen gebraucht, bis er so schön gewachsen war. Mittlerweile habe ich ihn natürlich beseitigt.

Wie ich weiter unten schon beschrieben habe benötigt der Schimmelpilz nicht viel mehr als etwas Nährstoffe und Wasser. Woher das Wasser kommt ist ja klar, aber wie siet es denn mit Nährstoffen in so einer Fliesenfuge aus? Wahrscheinlich hat die beste Ehefrau von allen mal mit Essig gereinigt der sich in Verbindung mit alkalischen Stoffen (Kalk!) neutralisiert und zugleich noch ein paar Nahrungsmittel für den Schimmel mitbringt. Jetzt fragen Sie sich natürlich, womit man denn richtigerweise reinigen soll, denn eins ist klar: Vermeiden können wir die Feuchtigkeit in einer Duschkabine nicht.

Dazu sollte man wissen, das mit Schimmelsporen nicht zu spaßen ist. Sie können Krankheiten und Allergien auslösen. Deswegen sollten Sie folgendes beachten:

Bearbeiten Sie selbst keine befallene Flächen die größer als ein halber Quadratmeter sind. Hier sind Fachleute erforderlich die über entsprechende Ausbildung und Schutzausrüstung verfügen. Kleinere Flächen können mit 70 - 80%igen Ethylakohol (Spiritus) desinfiziert werden (während der Behandlung gründlich lüften, maximal 100 ml pro Arbeitsgang). Anschließend die befallenen Flächen gründlich nass reinigen. Berühren Sie die Schimmelpilze nicht (Handschuhe) und tragen Sie möglichst einen Mundschutz. Nach Beendigung der Sanierungsarbeiten duschen und Kleider waschen. Natürlich können Sie auch gestrichene Wandflächen desinfizieren und reinigen. Hinterher können Sie mit einer Schimmelschutzfarbe streichen.

Größere Flächen oder auch schwer zu reinigende Flächen (Teppich, Möbel, Tapeten) überlassen Sie dem Fachmann. Gewerbliche Firmen die sich mit Schimmelschutz auskennen finden Sie in den einschlägigen Verzeichnissen.

Sehr ausführlich ist das Ganze in zwei Broschüren des Bundesumweltministeriums. Einmal der etwas umfangreichere Schimmelleitfaden sowie die Broschüre Hilfe! Schimmel im Haus

Tja, so ist das mit den Politikern - mit Geld können Sie nicht umgehen, aber vom Schimmel, da verstehen sie was.

Samstag, 4. Dezember 2010

Schimmel in Wohnräumen - die schwarze Gefahr?

Immer wieder bekomme ich Anfragen zum Thema Schimmel. Wo kommt Schimmel her? Was kann man gegen Schimmel tun? Ist Schimmel gesundheitsgefährdend? Im heutigen Blog möchte ich auf solche Fragen eingehen und uns erst einmal einen Überblick über das Thema verschaffen.

Schimmelsporen sind in unserer Umgebungsluft allgegenwärtig. Die Sporen haben eine erstaunlich lange Lebensdauer und sind bei Abwesenheit von Wasser inaktiv. Können sich jedoch Schimmelsporen z.B. an feuchten Bauteilen niederlassen beginnt die Vermehrung. Da stellt sich natürlich die Frage, wo denn die Feuchtigkeit herkommen kann. Die Antwort fällt leicht, nämlich meistens aus der Raumluft. Allerdings kommen auch andere Quellen in Betracht, wie z.B. durchfeuchtete  Außenwände oder Wasserflecken durch Rohrbruch oder andere baulichen Unzulänglichkeiten.

Wie kommt das Wasser aus der Raumluft, die sogenannte Luftfeuchtigkeit oder Luftfeuchte aber ans Bauteil? Dazu muss man wissen, das unsere Luft umso mehr Wasser speichern kann, je wärmer sie ist. Wenn Luft abkühlt muss sie Wasser abgeben. Dieses Wasser kondensiert in der Luft (Nebel) oder an kälteren Flächen. Denken Sie an Ihr Auto das im Freien steht. Wenn nachts die Luft abkühlt verliert sie Wasser. Dieses Wasser schlägt sich auf ihrer Windschutzscheibe nieder und diese ist am Morgen mit vielen kleinen Tautropfen überzogen. Ähnlich ist es mit dem feuchten Gras in Ihrem Garten. Aber auch im Hausinneren können wir dieses Phänomen beobachten. Nehmen Sie im Sommer eine schöne kühle Flasche Bier aus dem Kühlschrank (oder jedes andere Getränk) und stellen dieses auf den Küchentisch. Schon bald bilden sich Tautropfen auf der kalten Oberfläche.

Was ist da passiert?

Ganz einfach, die warme Umgebungsluft kühlt sich an der kalten Flasche ab und muss Wasser abgeben. Dieser Wasserüberschusss aus der Raumluft schlägt sich als Kondensat auf der Flasche nieder. Genau das Gleiche passiert auch an sogenannten Wärmebrücken.

Und was ist eine Wärmebrücke?

Eine Wärmebrücke ist eine bauliche Unzulänglichkeit über die Wärmeenergie durch ein Bauteil hindurch abfließen kann. Es wird also ein Wärmestrom vom höheren Potential (Wärme) zum niedrigeren Potential (Kälte) erzeugt. Wegen des Wämestromes spricht man auch von Wärmebrücken und nicht von Kältebrücken.
Beispielsweise wurden früher Betondecken und Balkone in einem Stück betoniert. Da das Mauerwerk schon eine halbwegs vernünftige Wärmedämmung besitzt wirkt nun diese Betondecke als Wärmebrücke. Das nennt man dann eine stoffbedingte Wärmebrücke. Daneben gibt es noch geometrische Wärmebrücken. So besitzt ein Wand an ihrer Ecke eine größere Fläche außen als innen. Besonders zu erwähnen sind noch die sogenannten konvektiven Wärmebrücken die durch falsches Lüftungsverhalten der Wohnungsbenützer entstehen.

Im nächsten Blog gehe ich etwas in die Tiefe und werde auch erklärende Fotos und Zeichnungen einfügen.

Sonntag, 21. November 2010

Der richtige Putz für die Fassade

Immer wieder wird die Frage gestellt nach dem richtigen Putz. Dazu kann man nur sagen das es diesen nicht gibt. Der Ober- oder Dekorputz der Fassade sollte je nach Anforderung ausgesucht werden. Dazu muss man sich mit den Eigenschaften der jeweiligen Putzarten beschäftigen. Grundsätzlich werden Putze nach ihrem Bindemittel unterteilt in mineralische und organische Putze. Hier noch eine Übersicht aller mineralischen Putze nach DIN 18 550



Die mineralischen Außenputze sind in der Regel Kalk-Zement Putze, in seltenen Fällen (z.B. Sockelputze) auch reine Zementputze. Dazu gehören aber auch Silikatputze. Die organischen Putze lassen sich aufteilen in Reinacrylate und Siliconharzputze. Lassen Sie uns einmal die verschiedenen Eigenschaften der der einzelnen Putzarten näher betrachten:

Kalk-Zement Putze
+ + günstig
+ + manuell und maschinell zu verarbeiten
+ + sehr gute Diffusionseigenschaften
 - - hohe Wasseraufnahme
 - - benötigen Egalisierungsanstrich
 - - geringe mechanische Wiederstandsfähigkeit


Silikatputze
+ - mittlerer Preis
+ + manuell und maschinell zu verarbeiten
+ + sehr gute Diffusionseigenschaften
+ - eher geringe Wasseraufnahme
 - -  benötigen Egalisierungsanstrich
 - + mittlere mechanische Wiederstandsfähigkeit

Acrylharzputz (Dispersionsputz)
+ - mittlerer Preis
+ + manuell und maschinell zu verarbeiten
+ - gute Diffusionseigenschaften
+ + geringe Wasseraufnahme
+ + benötigen keinen Egalisierungsanstrich
+ + sehr hohe mechanische Wiederstandsfähigkeit

Siliconharzputz
 - -  hoher Preis
+ + manuell und maschinell zu verarbeiten
+ + sehr gute Diffusionseigenschaften
+ + geringe Wasseraufnahme
+ + benötigen keinen Egalisierungsanstrich
+ + sehr hohe mechanische Wiederstandsfähigkeit

Selbstverständlich müssen diese Eigenschaften auch bewertet werden. So ist beispielsweise das Wasserdampfdiffusionsvermögen bei den Acrylharzputzen geringer als bei allen anderen Putzarten, jedoch spielt das in der Regel keine Rolle (entgegen landläufiger Meinung!).  Dagegen sind sie sehr widerstandsfähig gegen mechanische Beeinflussung, also Kratz- oder Stoßeinwirkung.  Dagegen sind Kalk-Zementputze konkurrenzlos billig wenn man den Materialpreis betrachtet, etwas anders sieht der Quadratmeterpreis aus weil man ja auf jeden Fall einen Egalisierungsanstrich benötigt.

Den aktuellen Stand der Technik repräsentieren zweifellos Siliconharzputze die bei geringster Wasseraufnahme die besten Diffusionswerte liefern. Daneben sind sie, ähnlich wie die Acrylharzputze, mechanisch sehr widerstandsfähig. Leider sind Siliconharzputze auch sehr teuer, was sich aber durch den möglichen Wegfall eines Egalisierungsanstriches auch relativieren kann.

Sie haben ein Problem?

Aufgrund diverser Anfragen möchte ich betonen:
Ich besitze keinen Maler- oder Putzerbetrieb (mehr) und kann Ihnen mit konkreten Angeboten zur Sanierung nicht dienen. Sollten Sie ein Problem haben, von dem Sie glauben ich könnte Sie beraten, dann senden Sie mir einfach eine E-Mail. Ich werde die Fragestellung hier posten und darauf eingehen.

Sollten Sie eine unabhängige Vor-Ort -Beratung wünschen setzen Sie sich mit mir per Mail in Verbindung. Bitte denken Sie daran - ich bin kein öffentlich bestellter oder vereidigter Sachverständiger bzw. Gutachter.

Donnerstag, 11. November 2010

Fassade aufbereiten - Bauexpertenforum

Fassade aufbereiten - Bauexpertenforum:

Tja, was soll man zu so einer Fassade sagen. Offensichtlich handelt es sich um ein schlecht geklebtes WDVS. Sogar die Fugen der Dämmplatten zeichnen sich ab. Dieser Effekt entsteht, wenn die Platten unregelmäßig verklebt werden. Dann sind Fugen zwischen den Platten unausweichlich. So lange noch nicht armiert wurde kann man diese Fugen mit Dämmstoffstreifen oder einem geeigneten Füllschaum verschließen. Oft wird aber die Armierung darüber geschmiert - sieht ja keiner. Später hat man hier eine tolle Wärmebrücke.

An der im Bild gezeigten Fassade sieht man den dann eintretenden Effekt sehr gut. In der Fläche ist die Fassade gut gedämmt, dadurch wird leider auch das Algenwachstum beschleunigt (warum das so ist beschreibe ich in den nächsten Beiträgen). Über die Fugen wird die Fassadenoberfläche jedoch praktisch beheizt. Dadurch ist hier das Algenwachstum eingeschränkt und die Fugen zeichnen sich an der Putzoberfläche heller ab. Auch über Putzqualitäten werden wir noch zu reden haben.

Mittwoch, 10. November 2010

Planung der Malerarbeiten im Holzständerhaus (EL) - Bauexpertenforum

Planung der Malerarbeiten im Holzständerhaus (EL) - Bauexpertenforum: "- Mit Google Toolbar gesendet"

Hat jetzt weniger mit dem ursprünglichen Thema hier zu tun, es geht um die Begrifflichkeit. Immer wieder lese ich in Forenbeiträgen das "gemalert" wird. Ein Begriff der mich einfach stört. Entweder wird gemalt, dann ist aber eher der Kunstmaler gemeint, oder es wird gestrichen, gerollt, oder wenn es ein Fremdwort sein soll, appliziert. Maurer maurern nicht, Friseure friseuren nicht und Maler malern nicht.

Und das musste auch mal gesagt sein.

Montag, 8. November 2010

Wer hat die Dickste - oder warum man die Wärmedämmung berechnen sollte

Immer wieder höre ich davon,das Dämmstoffstärken eines WDVS pauschal bestimmt werden (10 cm gehen immer!). Das ist aber nicht richtig. Vielmehr sollte die Dämstoffstärke berechnet werden. Dazu sind mehrere Parameter zu berücksichtigen. Zuerst muss der Ist-Zustand eines Gebäudes ermittelt werden. Dann wird der Soll-Zustand festgelegt. Dieser ist wiederum von mehreren Dingen abhängig:
  • welcher U-Wert soll erzielt werden?
  • sollen Fördermittel beantragt werden?
  • stimmen bauphysikalische Eckdaten?
Also sollte sich ein Bauherr erst einmal eine Berechnung des Ist-Zustandes (also noch ohne WDVS)erstellen lassen. Dies macht in der Regel ein spezialisierter Architekt oder ein Energieberater. Dann sollte man sich über die Rahmenbedingungen von Fördergeldern schlau machen. Es gibt verschiedene Programme, z.B. von der KfW mit unterschiedlichen Richtwerten. Auch Bund und Länder (z.B. LfA Bayern) legen immer wieder Programme auf.

Von entscheidender Bedeutung ist aber auch eine bauphysikalische Berechnung, beispielsweise ein Glaser-Diagramm. Hier wird rechnerisch nachgewiesen, ob sich evtl. Tauwasser im Wandaufbau niederschlägt oder nicht. Tauwasser im Wandaufbau des  wäre schädlich da es hier zu Wärmeverlusten und evtl. Schimmelbildung kommen könnte. Im Bild oben sieht man übrigens die schematische Darstellung eines einwandfreien Wandaufbaues. Da sich Temperaturverlauf und Taupunkttemperaturkuve nicht schneiden kommt es zu keiner Tauwasserbildung im Wandaufbau.

... und schon geht es los

Wenn Sie mehr oder weniger zufällig auf diesen Blog gestoßen sind fragen Sie sich vielleicht, was das Ganze soll. Ganz einfach, ich bin Malermeister von Beruf und als technischer Berater eines großen Putz-, Farben-, und WDVS Herstellers unterwegs.

Ich möchte in diesem Blog meine Erfahrungen weiter geben. Es soll eine Mischung entstehen aus aktuellen Vorgängen aus meiner Praxis und interessanten Fällen die ich bisher erleben durfte. Ich hoffe auf ihre rege Mitarbeit. Stellen Sie Fragen (sie wissen ja, es gibt keine dummen) und kommentieren Sie das bisher Geschriebene. Ich freue mich schon darauf.