Bisher habe ich ja immer über Mängel an der Oberfläche berichtet. Heute möchte ich mal etwas ganz grundsätzliches Ansprechen, im wahrsten Sinne des Wortes. Im Foto kann man ein WDVS betrachten das auf einer Betonfassade aufgeklebt wurde. Gedübelt wurde nicht, aber das wäre normalerweise auch nicht notwendig. Grundsätzlich werden WDVS nämlich nur verklebt und "können zusätzlich gedübelt" werden. So steht es in den bauaufsichtlichen Zulassungen.
Wann aber muss denn gedübelt werden und wann nicht, fragt sich der aufmerksame Leser. Die Antwort ist einfach. Eine zusätzliche Dübelung ist immer dann erforderlich, wenn ein Haftzugswert von 0,08 N/mm² unterschritten wird. Bei unverputztem und unbeschichtetem Beton oder Mauerwerk werden aber ausreichend große Haftzugswerte vorausgesetzt. Dabei muss aber beachtet werden, das diese Untergründe manchmal sehr stark saugend sind. Dann müssen diese mit einer geeigneten Grundierung des Systemherstellers grundiert werden.
Im vorliegenden Fall sollte ein Maler die Fassade eines Geschäftsgebäudes renovieren. Da ihm die ganze Sache "spanisch" vor kam wurde ich zur Beurteilung hin zu gebeten. Mit Erlaubnis des Hausherrn wurde die Fassade, die an der Oberfläche gerissen war und beim Abklopfen hohl klang, schließlich geöffnet. Das Ergebnis ist im Bild zu sehen. Offensichtlich war die Anhaftung des Klebers an der Fassade nur minimal. An der Plattenrückseite hielt der Kleber einwandfrei, die Betonoberfläche zeigte sich stark kreidend. Beim Benetzungstest stellte ich fest, das der Beton das aufgesprühte Wasser in "nullkommanix" von der Oberfläche weggesaugt hatte. Damit stand für mich fest, Ursache der Ablösung ist eine mangelhafte Verklebung verursacht durch einen stark saugenden und kreidenden Untergrund. Der Verarbeiter war offensichtlich seiner Prüfpflicht nicht nachgekommen.
Dabei könnte es so einfach sein: Eine Wischprobe mit der Hand, und die Benetzungsprobe mittels Sprühflache wären alles gewesen was man benötigt um einen Totalabriss des WDVS zu verhindern.
Hallo Herr Köster,
AntwortenLöschenwürde sich dieses WDVS mit einer Aufdoppelung sanieren lassen? Das neue WDVS wird ja verklebt und die Dübel (in ausreichender Zahl und Festigkeit) drücken das alteund neue WDVS gegen die Wand.
mit freundlichen Gruessen, Pukmuk
Hallo,
AntwortenLöschenleider kann so ein WDVS durch eine Aufdoppelung nicht saniert werden. Für die Aufdoppelung muss ein intaktes WDVS vorhanden sein.
Klingt schon fast logisch, kann denn eine Hinterspritzung von speziellen PU Klebern zwischen Beton-WDVS hier nicht helfen bzw kann durch entsprechende Schraubdübel nicht genügend Reibkräfte zur Fixierung helfen?
AntwortenLöschenPukmuk
Vielleicht wäre es technisch möglich aber über die bauaufsichtliche Zulassung ist dies nicht abgedeckt, Sie verstoßen mit dieser Vorgehensweise gegen geltendes Recht. Die Standsicherheit ist nicht gewährleistet.
AntwortenLöschenTechnisch ist es möglich PU-Klebeschaum zur Erhöhung des Klebeflächenanteils hinter das EPS zu spritzen, doch in diesem Fall würde der Untergrund noch immer kreiden und saugen. Auch ein PU-Kleber benötigt einen tragfähigen Untergrund!
AntwortenLöschenLutz Albers
Hat der Kleber überhaupt nicht am Beton gehalten? Ich kann mir nicht vorstellen das der Kleber auf der gesammten Fläche versagt hat.
AntwortenLöschen