Dienstag, 1. Februar 2011

Schimmel ganz konkret und aktuell

Gestern war ich bei einem Bekannten der in einem Zimmer an der Ostseite seiner Mietwohnung auch schon länger mit Schimmelbildung herum laboriert. Ich bin also hin und habe mir besagtes Zimmer angesehen und mal das Messgerät reingehalten. Interessant waren weniger die Messwerte an sich, die hatte ich erwartet. Bei einer Außentemperatur von -5° C hatten die klassischen Bereiche (Gebäudeecke über dem Fußboden und unter der Decke nur 10° - 12° C Oberflächentemperatur).

Im Zimmer war es mit 18° C gar nicht so kalt und die Taupunkttemperatur wurde mir bei einer rel. Luftfeuchte von um die 60% auch mit knapp 10° C angegeben. Da geht der Feuchtigkeitsniederschlag los, keine Frage. Was passiert aber, wenn, wie in der letzten Zeit die Außentemperaturen höher sind? Dann müsste auch die Ecke wärmer sein und es sollte keine Probleme geben. Die Antwort ist aber relativ einfach.

Wenn man die Raumtemperatur und die Luftfeuchte in der Nähe der Ecke misst stellt man fest, das dort die Temperaturen viel niedriger und die rel. Luftfeuchte deutlich höher ist. Demzufolge sinkt dort auch der Taupunkt ab. Als ich die Messung durchführte lag dieser bei knapp über 6° C. Als mich dann die Dame des Hauses noch fragte, ob es eine Rolle spielen würde das sie in diesem Zimmer bügeln würde war mir klar was passiert.

Hier wurde zumindest temporär die Luftfeuchte auch noch deutlich erhöht. Neben dem Wasser das ein Dampfbügeleisen emittiert verdunstet auch noch einiges an Wasser aus der unter dem Bügeleisen trocknenden Wäsche. Ich schätze mal, das hier durchaus ein halber Liter Wasser in die Raumluft verdampft. Da es sich hier um ein kleineres Zimmer handelt (Grundfläche vielleicht 12 m²) steigt dadurch die Luftfeuchte immer wieder signifikant an.

Die Lösung liegt also auf der Hand. Um weitere Schimmelbildung zu vermeiden ist es nötig, weiterhin zu heizen und neben der normalen Stoßlüftung auch nach dem Bügeln zusätzlich zu lüften. Zum großen Teil ist natürlich auch die schlecht dämmende Außenwand schuld an der Situation (der Vermieter wohnt in der Wohnung unterhalb und hat die gleichen Probleme). Ein WDVS würde hier eine deutliche Verbesserung der Situation herbeiführen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen