Donnerstag, 23. Oktober 2014

Wieder mal WDVS - Kritik

Diesmal auf der Seite einer Bauunternehmerin. Eine, die sogar mehrere Preise abgeräumt hat. Thesen werden aufgestellt von einer Professorin! Die muss doch Bescheid wissen, oder?

Leider werden hier wieder einmal die sattsam bekannten Vorurteile gegen WDVS aufgrollt und nicht näher begründet. Hier der ganze Beitrag:

http://www.eberlebau-landau.de/serviceblog/2014/01/28/kritische-betrachtung-ueber-waermedaemmsysteme-kurz-wdvs/

Da sind natürlich einige Stichworte drin die man so nicht stehen lassen kann.

Uniformität!
Ja kommt vor! Leider viel zu oft. Komisch nur das der Vorwurf von einer Architektin kommt. Architekten haben doch in den vergangenen Jahrzehnten Häuser entworfen und dabei die Handwerker nur als Erfüllungsgehilfen betrachtet.

Zuständigkeit!
Wohl nichts was man einem Dämmsystem vorwerfen kann. Hier ist die Politik gefragt. Allerdings wird es wohl im Rahmen der europäischen Gestzgebung immer schwierig, die Freizügigkeit einzuschränken.

Lebensdauer!
Hier werden mal locker flockig gerade mal 40 Jahre Lebensdauer postuliert! Woher kommt diese Zahl? Fest steht, WDVS gibt es in Deutschland seit 60 Jahren und die Verarbeitung wurde mit den Jahren immer besser (Anputzleisten, Putzsysteme). Auch werden die Systeme immer strenger überprüft. Ich selber habe während meiner Lehrzeit und auch in den Jahren danach (Ende 70er, Anfang 80er Jahre WDVS als Malergeselle verbaut die heute noch existieren, zum Teil evtl. heute aus energetischer Sicht eine Aufdoppelung nötig hätten. Auch monolithische Fassaden müssen von Zeit zur Zeit renoviert werden!

Entsorgung!
Warum etwas entsorgen das funktioniert? Wie oben beschrieben kann ein WDVS renoviert oder aufgedoppelt werden. WDVS aus EPS sind abgesehen davon sehr gut für eine Wiederverwertung geeignet. Fakt ist, das es heute keine geeigneten Anlagen dazu gibt aus einem ganz einfachen Grund: Es besteht kein bedarf. Wenn es notwendig wäre, Millionen von Quadratmetern abzureißen und dem Recycling zuzuführen dann würde das geschäft gemacht werden, das steht für mich außer Frage. nur, wo keine Nachfrage da auch kein Angebot.

Energieeinsparverordnung!
Energie die nicht benötigt wird ist nun einmal die billigste Energie. Einer energiegewinnenden Architektur steht dies jedoch nicht im Weg. Da gibt es ganz andere Stellschrauben an denen Architekten und Politiker drehen können. Stichwort "dezentralisierte Energieversorgung" usw.

Fazit:
WDVS sind kostengünstig, haben überschaubare Amortisationszeiten und können, wenn sie vernünftig geplant werden, auch ästhetisch überzeugen. Die Fantasie der Planer ist gefragt, der Mut der Bauherren und der politische Wille, uns von Energieimporten unabhängig zu machen.

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